Ärztinnen und Ärzte können gemäß § 219 des Strafgesetzbuches vor Gericht kommen, wenn sie online Informationen über Abtreibungen bereitstellen. Nachdem Kristina Hänel sich mit einer derartigen Klage konfrontiert sah, ging sie in die Offensive und tritt seitdem öffentlich für das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung ein. Wie es dazu kam, was es ihr bedeutet und welche Folgen der Kampf gegen den Unrechtsparagraf für sie hat, offenbart Hänel in „Das Politische ist persönlich – Tagebuch einer ‚Abtreibungsärztin‘“. In Trier wird sie aus ihrem Buch lesen. Außerdem spricht sie über den Zusammenhang zwischen Rechtsextremismus und der Ächtung von Abtreibungen. Danach besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Als Galionsfigur der Kampagne für das Recht auf Information zum Schwangerschaftsabbruch wird Kristina Hänel große mediale Aufmerksamkeit zuteil, doch die Reduzierung auf den Begriff »Abtreibungsärztin« akzeptiert sie nicht. In ihrem persönlichen Tagebuch hält sie mit ungefilterter Offenheit fest, welche inneren und äußeren Kämpfe sie vor, während und nach dem Prozess begleiten und wie sie zu der öffentlichen Person wurde, die sie heute ist. Ihr Engagement für die sexuelle Selbstbestimmung der Frau ordnet sie ebenso in die Geschichte des Kampfes für Frauengesundheit ein wie in den Kontext ihres Wirkens als Ärztin und Mensch. Für ihre Aufklärungsarbeit erhielt sie den Clara-Zetkin-Preis und den Olympe-de-Gouges-Ehrenpreis.
Wann? – 17. November 2019, 18:00 Uhr
Wo? – VHS Trier, Raum 5, Domfreihof 1b, 54290 Trier
Veranstalterinnen?– Evolutionäre Humanisten Trier in Kooperation mit dem Queerfeministischen Frauenreferat der Uni Trier & ProFamilia Trier
